Interview

Spielerisch in die Zukunft – Das Teilprojekt Transition Space erklärt

Felix Schmitt über seine Rolle im Projekt Scalable Design Spaces

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Felix Schmitt

UI/UX Designer bei CFLab

Im Construction Future Lab (CFLab) geht es uns dem Namen entsprechend um die Zukunft der Bauindustrie – vernetzte Maschinen, digitale Zwillinge, Robotik und Automatisierung. Doch bei aller Technologie steht vor allem eines im Mittelpunkt: der Mensch und unsere Bestrebungen die Zukunft verständlich, zugänglich und erlebbar zu machen.

In diesem Beitrag gibt Felix Schmitt Einblick in seine Arbeit am Transition Space – einem interaktiven Raumkonzept, das Forschung, Lernen und Austausch miteinander verbindet.

Stell dich doch mal kurz vor.

Felix Schmitt: Ich bin Felix Schmitt, Maschinenbauingenieur und habe an der TU Dresden studiert – mit der Vertiefung im Technischen Design. Von 2019 bis 2024 war ich an der Professur für Technisches Design tätig und habe mich dort mit nutzerzentrierter Produktentwicklung, Designprozessen und Storytelling beschäftigt. Seit 2023 arbeite ich im Construction Future Lab (CFLab), zunächst parallel zu meiner Tätigkeit an der TU Dresden, und bin hier für das Teilprojekt Scalable Design Spaces mit dem Fokus aus Wissens- und Wissenschaftskommunikation verantwortlich. Fokus des Projektes ist es, die komplexen Forschungsthemen so aufzubereiten, dass sie für unterschiedliche Zielgruppen verständlich und erlebbar gemacht werden. Seit 2025 bin ich zudem zertifizierter „Future Manager“.

Visionsdarstellungen aus 2024 (erstellt von Vitus Pacholleck)

Was genau machst du im CFLab?

Felix Schmitt: Im CFLab entwickeln wir Technologien für die Bauindustrie der Zukunft. Meine Aufgabe ist es, diese Forschung so zu vermitteln, dass sie erfahrbar wird – nicht nur als Präsentation, sondern als Erlebnis. Dafür entwickle ich den sogenannten Transition Space: einen modularen Raum, der sich an verschiedene Szenarien anpassen lässt – etwa Schulungen, Branchentreffen oder Forschungsdemonstrationen. In diesem Raum kombinieren wir analoge, digitale und hybride Demonstratoren, um Geschichten zu erzählen. Die Besucher:innen sollen nicht nur zuschauen, sondern selbst Teil des Geschehens werden. „Playful spaces for serious change“ – es geht vorrangig um die Entwicklung eines Ortes, an dem Neugier geweckt und echter Austausch ermöglicht wird.

Wie kann man sich diesen Raum konkret vorstellen?

Felix Schmitt: Der Transition Space ist geplant als eine Symbiose aus einem Onboarding-Prozess und einem  einem Spieletutorial. Wer den Raum betritt, wird dabei an die Themen des CFLab herangeführt: Wer sind wir? Woran wird geforscht? Wie sieht die Zukunft der Bauindustrie aus? Die Besucher:innen lernen über physische, digitale oder hybride Demonstratoren, indem sie diese aktiv bedienen und ausprobieren. Währenddessen lernen wir im Gegenzug viel über sie – über ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihre Perspektiven. Das Ziel ist ein echter Dialog, kein Frontalvortrag.

Querschnitt: Planung Raumkonzept (in nicht-finaler Anordnung – Fokus auf Raum und nicht Terrassenposition)

Warum ist dieses Konzept wichtig?

Felix Schmitt: Weil Zukunftsthemen nur dann wirksam werden, wenn Menschen sie verstehen und sich darin wiederfinden. Forschung und Praxis haben oft unterschiedliche Sprachen und Erwartungen. Der Transition Space schafft hier eine gemeinsame Ebene – ein Umfeld, das neugierig macht und Hemmschwellen abbaut. Viele unserer Besucher:innen sind Fachkräfte, Auszubildende oder Interessierte, die in ihrem Alltag wenig Berührung mit Forschung haben. Für sie ist der Raum ein Einstiegspunkt – ein Ort, an dem man sich sicher fühlen darf, Fragen zu stellen und Dinge auszuprobieren. Unser Ziel ist es, Wissen in beide Richtungen zu vermitteln: vom CFLab zu den Gästen, aber auch von den Gästen zurück in unsere Forschung.

Was sind deine größten Learnings bisher?

Felix Schmitt: Eine gute Geschichte wirkt oft stärker als jede technische Erklärung – besonders dann, wenn Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammenkommen. Wenn jemand einen Demonstrator ausprobiert, ihn versteht und dabei Spaß hat, entsteht echtes Interesse.

Eine Herausforderung ist sicher die Planung und Ausschreibung des physischen Raums: Es müssen viele Dinge definiert werden, die sich in der Praxis erst noch entwickeln. Aber genau darin liegt auch der Reiz – ein Projekt aufzubauen, das sich ständig weiterentwickelt und immer wieder neue Perspektiven einbringt.
Und: Zukunft ist ein Thema, zu dem jeder Mensch eine eigene Vorstellung hat. Spannend wird es dann, wenn man versucht, diese individuellen Bilder miteinander in Einklang zu bringen.

Moodboard

Was motiviert dich an dieser Arbeit?

Felix Schmitt: Mich begeistert die Verbindung von Technologie, Gestaltung und Kommunikation. Ich sehe den Transition Space als Möglichkeit, Wissenschaft erlebbar zu machen – und zwar auf Augenhöhe. Für mich geht es nicht darum, Wissen von oben nach unten zu vermitteln, sondern gemeinsam zu lernen. Wenn Menschen den Raum verlassen und sagen: „Jetzt verstehe ich, was ihr hier eigentlich macht – und ich habe Lust, weiter darüber nachzudenken“, dann habe ich mein Ziel erreicht.

Live-Einblick in den Bau­fortschritt

Verfolgen Sie in Echtzeit, wie das CFLab in Görlitz – unser Testareal und Erprobungsökosystem – auf einer Fläche von 80.000 m2 Gestalt annimmt. Die Livekamera bietet Ihnen einen direkten Blick auf die Baustelle und zeigt die Fortschritte unseres Projekts. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.