Mit Weitblick in die Zukunft

Unser neuer Forschungskran

So knapp vor Weihnachten war es soweit: Ein Schnellaufbaukran vom Typ L1-24 der Firma Liebherr, mit einem 27 Meter langen Ausleger, wurde von einem Autokran auf dem Heidebroeck-Baugelände der TU Dresden abgeladen. Dieser Forschungskran ist nicht nur ein beeindruckendes technisches Gerät, sondern auch ein zentraler Baustein für unsere aktuellen und zukünftigen Forschungsaktivitäten im Bereich der Baulogistik und Bauautomation.

Doch wir sollten etwas weitern vorn in der Geschichte anfangen – warum überhaupt ein Forschungskran?

Turmdrehkrane sind Schlüsselmaschinen auf Baustellen, insbesondere bei der Errichtung von Einfamilienhäusern.

Unser Fokus liegt allerdings auf der Weiterentwicklung ihrer Einsatzmöglichkeiten. Durch seine exponierte Position eignet sich der Kran hervorragend als Infrastrukturträger für optische Überwachungssysteme und zur Vernetzung von Baustellen. Gemeinsam mit Liebherr haben wir zahlreiche Use Cases definiert, die wir ab Januar 2025 umsetzen und weiterentwickeln wollen. Diese betreffen vor allem direkte Industrie­forschung und die Entwicklung innovativer Anwendungen.

Einen kleinen Sneak Peek wollen wir trotzdem gewähren…

Die für uns spannende Perspektive bietet das beantragte Verbundprojekt BautonomI, bei dem der Kran eine Schlüsselrolle übernehmen wird. Ziel ist die Entwicklung eines interoperablen Anti-Kollisionssystems im 3D-Raum auf Basis von digitalen Zwillingen – angelehnt an das Konzept von SafeCon3D. Auch wenn dieses Projekt noch nicht final bewilligt ist, planen wir den Kran als Versuchsträger für weitere Forschungsprojekte einzusetzen.

Ein weiteres relevantes Projekt ist BauNetz, bei dem wir Wireless-Netze auf ihre Zuverlässigkeit und Flexibilität im Baustellenumfeld untersuchen. Hier spielt der Kran eine zentrale Rolle, da er bereits mit modernster Technologie ausgestattet ist. Dazu gehören:

  • Eine Glasfaser-Drehdurchführung aus früheren Projekten in Aachen, die die Anbringung von Mobilfunkantennen ermöglicht.
  • IoT-Gateways der Firma ZigPos aus Dresden, die auf Ultra-Wideband-Technologie (UWB) basieren und eine Lokalisierungsgenauigkeit von bis zu 30 cm bieten – mit ZigPos haben wir kürzlich eine Kooperation gestartet und freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit.

Ein Blick nach vorn

Der Kran wird vorübergehend am Heidebroeck-Bau in Dresden verbleiben, bevor er auf unser Gelände des CFLab in Görlitz umzieht. Die Anlieferung war zugleich Anlass, das erfolgreiche Jahr 2024 zu reflektieren und uns auf ein ebenso spannendes Jahr 2025 einzustimmen. Mehr zu unseren Plänen und Projekten gibt es dann frisch im neuen Jahr!